Liza Grimm: Feuerlilie: Asche spendet Leben

Band 2

Nara stellt sich weiterhin dem Ritual des Lichts, um ihre Heimat im ewigen Eis zu retten. Doch neben den anderen Elementgesandten scheint sie noch mehr Feinde zu haben. Die Jagd auf ihr Seelenbuch nimmt kein Ende. In Lort spinnt sich ein weites Netz aus Lügen und Verrat, und niemand weiß, wem man noch trauen kann.

Von „Asche spendet Leben“ ist gar nicht so viel zu merken im Buch; Feuer sorgt eher für Tod und Verderben. Trotzdem hatte dieser Band für mich vor allem am Anfang und Ende viel Spannung – also, der Cliffhänger am Ende hätte wirklich nicht sein müssen! – aber zwischendrin eher weniger. Auch hat er viel mehr Fragen aufgeworfen, als beantwortet, sodass ich ratlos zurückgeblieben bin. Auch weil zwar sehr viel passiert ist, ich es aber noch nicht einordnen kann. Hier muss ich wohl auf den nächsten Band warten.

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Paolo Bacigalupi: Navola: Das Erwachen des Drachen

Kennen Sie das Venedig der Dogen? Eine Metropole, die einst weite Teile der bekannten Welt beherrschte, deren Händler und vor allem deren Bankiers Regierungen, Monarchen und Religionsführer in der Hand hielten und die Geschicke ganzer Reiche bestimmten? Machiavelli lässt grüßen.

Stellen Sie sich nun eine ähnliche Welt vor – nur dass es dort Drachen und Magie gibt. Schon befinden Sie sich am Beginn einer faszinierenden Lektüre.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Davico di Regulai, des einzigen Sohnes des legendären Bankiers Devonaci. Ein Mann, der mit seinem immensen Wissen – genährt von seinen in aller Welt verstreuten Quellen – und mit seinen Gefälligkeiten, seien diese monetärer Art oder Ausdruck direkter Einflussnahme, nicht nur die Stadt Navola, sondern auch das Reich und die Nachbarländer beherrscht.

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Charlie Mackesy: Denk immer dran. Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs, das Pferd und der Sturm

Gefühlvoll, mit wunderschönen Illustrationen

Das ist das neue Buch von Charley Mackesy: „Denk immer dran. Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs, das Pferd und der Sturm“.

Wie auch schon in seinem vorherigen Buch gibt es keine direkte Narration, nur vier Freunde, die gemeinsam einen unbestimmten Weg gehen und auf der Suche nach etwas Unbestimmten sind. In diesem Buch gehen die Vier durch einen Sturm. Doch sie haben einander und geben sich gegenseitig Kraft, sodass sie unbeschadet aus dem Gewitter heraus kommen. Illustriert sind die Texte mit wunderschönen Zeichnungen aus Tusche, Aquarell, Kohle und Kreide.

Es ist ein herzwärmendes Buch, das große emotionale Tiefe aufweist. Mackesys Schreibstil ist äußerst poetisch, schon lyrisch anmutend. Es braucht beim Lesen Zeit, um dem tieferen Sinn der Bilder nachzuspüren. Kurioserweise kommen die stärkenden Worte von einem Autor, der an sich selbst zweifelt – völlig zu Unrecht.

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Andreas Winkelmann: Entführung im Himmelreich

„Cosy Crime“ – also nicht unbedingt zum Gruseln oder mit viel Blutvergießen! Durchaus also auch geeignet für Leser/innen, die die harten Krimis nicht so mögen. Sympathische Figuren, eine leicht nachvollziehbare Handlung, die Kulisse des Schwielowsees und der kleineren Orte dort, eine Lektüre, die einen nicht belastet, aber für ein paar Stunden gut unterhält.

Schon zum zweiten Mal wird der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus – mit zweimal „u“ hinter dem „k“ bitte – zum Hobbyermittler. Ein ganzes Schauspielerleben lang hat er auf eine Rolle als Tatort-Kommissar gehofft, das wurde ihm immer verwehrt, obwohl er sicher richtig gut darin gewesen wäre. Aber gut, kleinere Kriminalfälle in der Freizeit sind ja nun auch nicht zu verachten. Gemeinsam mit der pensionierten Lehrerin (aus echter Leidenschaft, wie man auch hier wieder feststellen kann) und Hobbyköchin Annabelle, ermittelt Kupernikus diesmal im Fall des verschwundenen Bäckermeisters Mauske. Sein Bäckerwagen stand morgens einfach so am Seeufer.

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Bianca Iosivoni: Der letzte erste Kuss

Luke und Elle sind beste Freunde – und das soll auch so bleiben. Doch dann ändert ein leidenschaftlicher Kuss plötzlich alles. Auf einmal ist das Prickeln zwischen ihnen nicht mehr zu übersehen. Beide wissen, wie viel für sie auf dem Spiel steht, und gerade jetzt brauchen sie ihre Freundschaft mehr denn je.

Der LYX Verlag veröffentlichte das Buch erstmals 2017. Im Jahr 2025 erhielt die gesamte Reihe eine Neuauflage mit wunderschönen Covern, in die man sich einfach verlieben muss.

Da mir beide Protagonisten schon im ersten Band sehr sympathisch waren, freute ich mich besonders darauf, ihre Geschichte nun lesen zu können.

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Andreas Izquierdo: Über die Toten nur Gutes

Trauerredner als unfreiwilliger Ermittler – reicht nicht an die bisherigen Romane des Autors heran

Sein Meisterwerk, die Reihe „Wege der Zeit“ bleibt unerreicht, auch die Qualität seines letzten Romans „Kein guter Mann“ erreicht Izquierdo mit dieser neuen Story nicht. Leider nicht. Denn die Geschichte um den unfreiwilligen Hobbydetektiv Mads Madsen ist zwar einerseits wirklich ganz nett, andererseits aber auch ein bisschen seicht und nur bedingt spannend.

Im Mittelpunkt steht besagter Mads, junger Trauerredner, der zusammen mit seinem Vater lebt, seit dem Tod der Mutter. Seine wesentlich älteren Geschwister haben längst eigene Familie bzw. einen anspruchsvollen Beruf. Befreundet ist Mads mit Fiete, dem Sohn der Bestatterfamilie, bei der er angestellt ist, eben als Trauerredner.

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Gareth Brown: Die Gesellschaft für magische Objekte

Im Prolog lernen wir die Mutter von Magda kennen. Diese sucht auf der ganzen Welt verstreute magische Objekte, um sie davor zu schützen, von skrupellosen Menschen aus egoistischen Motiven eingesetzt zu werden. Als sie in der Wüste Nevadas auf der Suche nach einem solchen Objekt ist, trifft sie auf einen mysteriösen Mann und verunglückt tödlich.

Ein paar Jahre später setzt der Roman ein. Magda ist ihrer Mutter in die „Society of Unknowable Objects“ nachgefolgt. Diese Geheimgesellschaft trifft sich in der Regel zweimal im Jahr im Keller eines Antiquariats, in dem auch die aufgefundenen und gesicherten magischen Objekte aufbewahrt werden.

Eigentlich sollen jeweils nur die vier Mitglieder der Gesellschaft von deren Existenz und Mission wissen, doch dann tritt ein Außenstehender an sie heran. In Hongkong sei er auf ein magisches Objekt gestoßen – Magda meldet sich freiwillig, den Unbekannten aufzusuchen und das Objekt zu sichern.

In der chinesischen Metropole angekommen, setzt sich Owen Maddox, ein Killer mit Kenntnis über die Existenz der besonderen Objekte und deren Kräfte, auf ihre Fährte – mit drastischen Folgen.

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Gina Mayer: Wilderland 01: Der Wald

Calum ist 14 Jahre alt und hat in seinem Leben in fast ebenso vielen Wohngruppen gelebt. Nirgends konnte er länger bleiben, seine Eltern kennt er gar nicht. Zurzeit lebt er in Chicago, doch plötzlich möchte ihn die Dame vom Jugendamt in eine Wohngruppe in einem völlig anderen Bundesstaat stecken. Hier lernt Calum die 13-jährigen Mädchen Jasleen und Skye sowie den gleich alten Jungen Miro kennen. Die drei bleiben sehr für sich und Calum findet keinen Zugang zu ihnen. Auch mit den Kids in der Schule kommt er nicht klar und findet sich, wie fast immer, in einer Außenseiterrolle wieder. Doch dann finden die Jugendlichen heraus, dass die Wohngruppe abgehört wird und Kameras sie beschatten. Sie stellen fest, dass sie längst Teil eines größeren Ganzen sind und jeder von ihnen ein Geheimnis in sich trägt. 

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Vera Weidenbach: Ada Lovelace: Visionärin und Genie

Die Frauen des Chaos Computer Clubs haben weibliche Vorbilder, erklärt die Autorin Vera Weidenbach im Vorwort ihres Buches. Eine von ihnen ist die Mathematikerin Ada Lovelace, die 1843 das erste Computerprogramm veröffentlicht hat. Ihr Ausgangspunkt war die zweite mechanische Rechenmaschine von Charles Babbage.

Augusta Ada Byron (1815-1852) war die Tochter des Dichters Lord Byron und der Mathematikerin Anna Isabella Wentworth. Kurz nach Adas Geburt zerbrach die Ehe und wurde geschieden. Die Berichte über Lord Byrons Sexualverhalten beendeten seine Karriere. Nur die Scheidung verlief ohne den sonst öffentlichen Pranger.

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Eva Baltasar: Mammut

Dieser kleine Roman zeigt den mutigen Versuch einer jungen Frau auf, ihr konventionelles Leben hinter sich zu lassen und auszusteigen.

Die Protagonistin und Ich-Erzählerin ist unzufrieden mit sich, mit ihrer Tätigkeit als Mitarbeiterin ihrer Universität. Täglich sammelt sie Daten über Demografie und Langlebigkeit und befragt hierzu Senioren in geriatrischen Einrichtungen. Von Mal zu Mal hadert sie mehr mit ihrem Job und den vielen Oberflächlichkeiten um sie herum. Sie will tiefer eintauchen ins Leben, sucht das Ursprüngliche. So teilt sie ihre Intimitäten unverblümt mit uns Lesern. Sie will ihr Leben anders planen. Priorität hat, schwanger zu werden und ein Kind zu bekommen. Dafür und nur dafür braucht sie einen Mann, denn sie fühlt sich nur von Frauen angezogen. Das Kind soll dann ganz allein ihr gehören.

Natürlich kommt es anders.

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